Frühkartoffellieferanten aus dem Mittelmeerraum haben auf die längere Verfügbarkeit von Lagerkartoffeln mit einer Konzentration auf die Sommerernten reagiert, ihr Angebot also etwas verspätet. Damit sind sie stärker in einen Wettbewerb mit deutscher Frühware getreten, den sie aber langfristig aufgrund der Kosten für Produktion, Vermarktung und Transport nicht gewinnen können, ist sich Alois Keutmann, Vorsitzender der Bundesvereinigung sicher. Er fordert deshalb ein Umdenken in den Herkunftsländern, aber auch im LEH, der die entsprechenden Signale in Richtung Mittelmeerraum senden muss. Mit der Qualitätsoffensive Festschaligkeit haben die Frühkartoffelerzeuger in Deutschland in den vergangenen 4 Jahren bewiesen, dass sie ab Anfang Juli den überwiegenden Bedarf des LEHs an Frühkartoffeln in allen Kochtypen und in bester und stabiler Qualität bedienen können. Nicht alle Ketten des LEHs haben aber bislang darauf mit einer neuen Sortimentspolitik reagiert. Eine Auswertung von Marktforschungsdaten durch die AMI bestätigt eher das Gegenteil. Die privaten Haushalte kaufen seit einigen Jahren im gesamten Juli bis zu 25% ausländische Ware, früher waren es nur 15%. Das enttäuscht die hiesigen Landwirte. Ein vergleichbarer Zuwachs bei Importen im Juni war dagegen erwartet worden.