Chancen am Kartoffelmarkt nutzen

Für das Wirtschaftsjahr 2012/13 ist mit einem ausgeglichenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage am Markt für Speisekartoffeln zu rechnen, stellt die Bundesvereinigung der Erzeugergemeinschaften Kartoffeln fest.

In Europa ist der Kartoffelanbau als Reaktion auf die schlechten Erlöse im Vorjahr um 5% eingeschränkt worden. Deutschlands Landwirte habe das Areal mit - 8% sogar überdurchschnittlich stark reduziert. So wenig Kartoffelfläche gab es hier noch nie. Auch bei den Erträgen wird diese Saison nicht an die vorjährigen Mengen anknüpfen können. Treten keine Verluste auf dem Feld auf, könnte die Speisekartoffelernte 2012 den Bedarf bis Mai 2013 decken. Regional deutet sich aber jetzt schon Knappheit an. Vor allem in den Zuschussgebieten kann es schwierig werden, für die auf Regionalität setzende Programme des LEHs genügend Ware zusammen zubekommen. Die Ketten müssten noch mehr dafür tun, den Anbau vor Ort zu fördern. Übergrößen sind allgemein auch eher rar.

Frühkartoffeln konnten bis Ende Juli umfangreich geräumt werden. Vor der Einlagerung ab Anfang September gibt es keine Übermengen wie im Vorjahr. Angesichts der kommenden Marktmöglichkeiten brauchen Landwirte deshalb auch keine Aktionspreise für Einkellerungskartoffeln akzeptieren.

Trotzdem kann es natürlich Anbieter geben, die mangels Lagermöglichkeiten wie jedes Jahr Eile bei der Vermarktung ihre Ware haben. Davon darf sich der Rest aber nicht beirren lassen.

Kräftige Impulse bekommt der Markt derzeit aus dem Ausland. Längst fließen Übergrößen zu hohen Preisen nach Italien, auf den Balkan und nach Osteuropa. Am spannendsten ist es aber momentan in Westeuropa. Dort sind die umfangreich spät gepflanzten Konsumkartoffeln noch lange nicht erntereif und eine Hitzewelle bis in die dritte Augustdekade hinein wird einigen Beständen den Gar aus machen. Zuletzt hat dies zu kräftigen Preisaufschlägen an der Terminbörse geführt, die für Frittenrohstoff zur Lieferung im April 2013 schon die 20 EUR/dt Marke geknackt hat.

Die Bundesvereinigung fordert die Kartoffelerzeuger auf, sich in den nächsten Wochen gut über die Marktentwicklung zu informieren. Es gibt große Chancen für eine lukrative Vermarktung der diesjährigen Ernte, die man nicht vertun sollte.

Kontakt:

Christoph Hambloch
Bundesvereinigung Erzeugergemeinschaften Kartoffeln
Dreizehnmorgenweg 10
53175 Bonn

Tel: 0228 33805352
info@bundesvereinigung‐kartoffeln.de

PM_16082012_Bundesvereinigung_Erzeugergemeinschaften_Kartoffeln.pdf (55,8 KiB)

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